Ich war ja ziemlich gespannt auf die Veranstaltung – und auf mich selbst. Nachdem ich im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten wochenlang konsequent und diszipliniert trainiert hatte, sollte es doch nun doch sehr verflixt hergehen, wenn ich hier nicht mithalten könnte. Nachdem ich mir so selbst Mut gemacht hatte, ging ich dann den ersten Halbmarathon meines Lebens für die Farben des FC Straßkirchen recht locker an. Über 200 Teilnehmer im Halbmarathon und Marathon und zusätzlich noch Speedskater und Handbiker traten zum Start an. Letztere gingen zuerst an den Start und um 09.00 Uhr dann die Marathoni und Halbmarathoni.

Bei strahlendem Sonnenschein, jedoch kühlen Temperaturen ging es nach dem Startschuss auf dem professionell hergerichteten Start- und Ziel – Bereich des Elypso - Parkplatzes auf den Kurs. Zuerst einmal ging es von Natternberg Richtung Fischerdorf und kurz vor der Donaubrücke wieder in die entgegengesetzte Richtung. Hier wurde immer entlang des Donaudamms gelaufen bis Steinkirchen und anschließend von dort aus wieder in Richtung Natternberg, diesmal jedoch über Stauffendorf. Die Strecke an sich war wenig abwechslungsreich mit seinem Profil „einmal ums Karree“ und wies auch nur wenige Höhenmeter auf. Man lief auf ungeschütztem Gelände und war der Sonne und dem Wind auf der gesamten Strecke ausgesetzt. Für die Organisatoren war dies jedoch – verständlicherweise - sicher leichter zu handhaben als ein Zickzackkurs quer durch Deggendorf.

Auf der Strecke hielt sich das Zuschauerinteresse leider in Grenzen. Mit dem Papstbesuch war ja auch eine starke Konkurrenzveranstaltung nicht weit entfernt angesagt. Nun, die ersten vierzehn, fünfzehn Kilometer waren schnell abgehakt. Es lief. Die Zwischenzeit war so gut, dass ich die letzten Kilometer nicht mehr ganz so keulen musste. Die zunehmende Hitze wurde dann jedoch richtig unangenehm. Hier entscheidest Du dann nur noch im Kopf, ob Du weiterläufst oder nicht. Also einfach einen Fuß vor den anderen gesetzt.

Gut, dass ich die ersten Kilometer ein schönes Zeitpolster herausgelaufen hatte. Ungefähr einen Kilometer vor dem Ziel konnte ich dann das Tempo noch einmal anziehen. Beim Zieleinlauf wollte ich dann schon noch einen guten Eindruck hinterlassen und insbesondere meine Zeit nicht vergeigen. Als Schmankerl kurz vor dem Ziel schickte uns der Veranstalter anstatt quer über die Straße hinauf auf die Fußgängerbrücke. Diese letzte giftige Steigung hat mir dann zwar nicht den Rest gegeben, aber noch mal so wütend auf den Veranstalter gemacht, dass ich für die restlichen Meter dann wieder voll motiviert war. Okay, dann ging es endgültig Richtung Ziel.

Den herzlichen Applaus der vielen Zuschauer im Zielbereich hatte ich mir dann mit einem schönen Schlussspurt richtig verdient. Mit 1,49,01 war ich erstens persönliche Bestzeit gelaufen und zweitens unter den vorher angepeilten 1,50 geblieben. Mit dieser Zeit landete ich im vorderen Mittelfeld und hatte als Achter in meiner Altersklasse sogar vielen erfahrenen (Lauf-) Hasen die Rücklichter gezeigt. Und – nach einem solchen Ergebnis schmeckte sogar ein „Erdinger Weißbier alkoholfrei“ so köstlich, dass  gleich noch ein zweites hinterher ging.

 

Insgesamt eine professionell organisierte Veranstaltung. Am Vorabend gab es eine Nudelparty, am Wettkampftag freier Eintritt im Bad, an der Strecke standen sieben Verpflegungsstationen und nach der Zielankunft gab es Getränke bis zum Abwinken sowie die Teilnehmer-T-Shirts.

Norbert Buhr

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Turnabteilung mit Überraschungs-Ergebnis beim Elypso-Marathon
2006 in Deggendorf